Was ist eigentlich ‚gewaltfreies Yoga‘?

 

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Ich verstehe unter ‚gewaltfreiem Yoga‘  vor allem eine innere Einstellung.

Zunächst einmal ist es ein Wortspiel. Hatha Yoga bezieht seinen Namen aus dem Sanskrit-Begriff Hatha, der meist mit ‚Gewalt‘ oder ‚Kraft‘ übersetzt wird, Hatha Yoga also in etwa mit ‚gewaltige Anstrengung‘.

So ist auch mancher, der beim Yoga in erster Linie an Entspannung denkt, erst einmal verblüfft, wie anstrengend die Übungen mitunter sein können.

Wir lernen, uns in den Übungen so zu akzeptieren, wie wir sind.

Und wir sind individuell beweglich oder steif; alt oder jung; sportlich oder unsportlich; dick oder dünn, leistungsmotiviert oder träge, introvertiert oder gesellig.

Das Nein unseres Körpers (der Schmerz) den wir spüren, sagt uns dass wir uns eben nicht so akzeptieren wie wir sind.

Egal, wie und als was wir uns selbst empfinden, wahrnehmen, beschreiben:
Wir beginnen in jeder Übung immer wieder aufs Neue und holen uns täglich an dem Punkt ab, an dem wir uns gerade befinden.

Manchmal klappt die Übung wunderbar und wir fühlen uns leicht, beweglich, beschwingt. Und am nächsten Tag sind wir lustlos, müde und steif.

Akzeptieren wir beides, dann nehmen wir uns an, so wie wir sind.

Eine Yoga-Übung ‚kann‘ man also nicht. Der Wert der Übung besteht in der Auseinandersetzung mit sich selbst, durch regelmäßiges Üben 
 
(Abhyasa) in der inneren Haltung der Absichtslosigkeit (Vairagya)
 
So ist auch der Fortgeschrittene immer Anfänger, wenn er wirklich voranschreiten will.